Pressemitteilung

Meilenstein für die Cybersicherheit der Daseinsvorsorge und kritische Infrastruktur

Erstes spezialisiertes Lagezentrum für Cybersicherheit für die Wasserwirtschaft feierlich eröffnet

Zu sehen sind die Partner des KDW gemeinsam mit NRWs Umweltminister Oliver Krischer und Geschäftsführer Ronald Derler
Pressemitteilung

Meilenstein für die Cybersicherheit der Daseinsvorsorge und kritische Infrastruktur: Erstes spezialisiertes Lagezentrum für Cybersicherheit für die Wasserwirtschaft feierlich eröffnet

Seit April 2024 im Live-Betrieb und jetzt offiziell eröffnet. Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Branchenvertreter feiern den Start des ersten Security Operations Centers (SOC) für die Wasserbranche in Essen, Nordrhein-Westfalen

Zu sehen sind die Partner des KDW gemeinsam mit NRWs Umweltminister Oliver Krischer und Geschäftsführer Ronald Derler

Bild: KDW/Bokelmann

Essen, 23. September 2024 – Mit der offiziellen Eröffnung des Lagezentrums CyberSec@Wasser wurde ein wichtiger Meilenstein für die Cybersicherheit in der deutschen Wasserwirtschaft gesetzt. Mit dem ersten Security Operations Center (SOC), das ausschließlich auf den Sektor Wasser spezialisiert ist, bietet das Lagezentrum CyberSec@Wasser einen „zentralen Wachdienst gegen Cyberangriffe“ für Unternehmen der Wasserwirtschaft jeder Größe in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus. 

 

Meilenstein in der Cybersicherheit für kritische Infrastruktur in NRW

Bei der Eröffnungsfeier in Essen sprachen Oliver Krischer, der Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Digitale Wasserwirtschaft gemeinnützige GmbH (KDW) Ronald Derler sowie Dr. Henning Grotelüschen, Aufsichtsratsvorsitzender des KDW und Leiter Recht & Sonderaufgaben bei der RWW Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft, über die Bedeutung des neuen Lagezentrums CyberSec@Wasser.

„Die Sicherheit unserer Wasserversorgung hat oberste Priorität. Dabei bietet die Digitalisierung enorme Potenziale – zum Beispiel bei der Qualitätssicherung und der Datenerhebung und -analyse zur automatisierten Prozesssteuerung. Gleichzeitig dürfen dadurch aber keine verwundbaren Angriffspunkte für Cyberattacken entstehen. Das neue Lagezentrum bietet passgenaue Angebote, um die Chancen der Digitalisierung sicher nutzen zu können und gleichzeitig ein hohes Sicherheitsniveau gegenüber Cyberangriffen zu gewährleisten“, so Umweltminister Krischer.

Frühzeitige Erkennung und Abwehr von Cyberangriffen: Ein starkes Signal für die Sicherheit der Wasserwirtschaft in NRW

Das Lagezentrum wurde innerhalb weniger Monate intensiver Aufbauarbeit durch das KDW, mit der Unterstützung des Landes NRW und in enger Zusammenarbeit mit der Emschergenossenschaft/Lippeverband, der Gelsenwasser AG sowie den Stadtentwässerungsbetrieben Köln errichtet. Es schützt seit April 2024 im 24/7-Livebetrieb sowohl die IT als auch die Operational Technology (OT) von Anlagen zur Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Mit einer flächendeckenden Überwachung der IT- und OT-Infrastruktur wasserwirtschaftlicher Unternehmen unterstützt das SOC zudem, die gesetzlichen Vorgaben der Betriebe zu erfüllen. Allen voran sei dabei die hochaktuelle NIS2-Richtlinie genannt, die bis Oktober 2024 in nationales Recht umgesetzt werden muss und neben den KRITIS-Betreibern viele mittlere und kleinere Unternehmen zu Cybersicherheits-Maßnahmen verpflichtet und  sogar die Geschäftsleitung zu diesem Punkt ausdrücklich in die Verantwortung nimmt. 

Ronald Derler, Geschäftsführer des KDW, hebt hervor: „Dieses Projekt ist ein Meilenstein und Leuchtturm für den gesamten Sektor Wasser. Das Lagezentrum CyberSec@Wasser bietet nicht nur großen Wasserunternehmen eine effiziente, sondern auch den mittleren und kleineren Betrieben eine erschwingliche Lösung für Cybersicherheit nach KRITIS-Standards – ein Angebot, das auf Kooperation und Gemeinnützigkeit basiert.“

Stärkung der Sicherheit in einer zunehmend bedrohlichen Lage

Dr. Henning Grotelüschen ergänzt: „Die Bedrohung durch Cyberangriffe wächst stetig, auch für die Wasserwirtschaft als kritische Infrastruktur. Große Unternehmen aus der Branche haben ihr Knowhow, konkrete betriebliche Erfahrungen und viele personelle Ressourcen in das neue Angebot eingebracht. Angesichts der neuen Gefahren ist das ein starkes Signal, um gemeinsam die Versorgungssicherheit zu stärken.“

Cyberangriffe auf die Wasserwirtschaft frühzeitig zu erkennen und abzuwehren, ist die Aufgabe des Lagezentrum CyberSec@Wasser. Das neue SOC trägt der Erkenntnis Rechnung, dass Cyberangriffe auf KRITIS-Unternehmen in den letzten Jahren auch in Deutschland stark zugenommen haben. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt dies eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Der Sektor Wasser, der zu den grundlegendsten Elementen der Daseinsvorsorge zählt, ist dabei besonders gefährdet. Ursachen sind neben neuen Bedrohungslagen, die immer stärker vernetzte Technologie der Betriebe, sowie der überall herrschende Mangel an cyberkompetenten Fachkräften. 

Aus der Branche für die Branche:  Effizienter Schutz für die gesamte Wasserbranche in NRW und ganz Deutschland

Mit dem Lagezentrum reagiert NRW auf diese Bedrohungslage und setzt ein Zeichen für effektive Cybersicherheit in der Wasserwirtschaft. Hier wird an zentraler Stelle branchenrelevantes Know-how effizient eingesetzt, um die Herausforderungen gemeinschaftlich zu erfüllen. Das Angebot kommt auch rechtzeitig zur nationalen Umsetzung der NIS2-Richtlinie. „Wir bieten den Unternehmen eine praxisnahe Unterstützung, um die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen effizient umzusetzen“, erläutert Ronald Derler. 

Mit dieser Eröffnung wird die Wasserwirtschaft in NRW und ganz Deutschland widerstandsfähiger gegenüber den wachsenden Gefahren im Cyberraum.

Über das Lagezentrum CyberSec@Wasser

Das Lagezentrum CyberSec@Wasser ist ein Betrieb des Kompetenzzentrums Digitale Wasserwirtschaft gemeinnützige GmbH in Essen, NRW. Es bietet mit dem Security Operations Center (SOC) ein umfassendes Cybersicherheit-Angebot für Unternehmen der Wasserwirtschaft, kommunale Wasserbetriebe als auch für große und kleine Wasserverbände. Darüber hinaus versorgt das Lagezentrum CyberSec@Wasser die Wasserwirtschaft mit zugeschnittenen Schulungsangeboten und Sicherheitsinformationen und bietet als „Single Point of Contact“ eine gebündelte Schnittstelle zu Sicherheitsbehörden.

Ziel der Einrichtung ist es, den Sektor Wasser vor digitalen Bedrohungen zu schützen und die Sicherheit der Wasserversorgung und -entsorgung nachhaltig zu gewährleisten. Der Betrieb stützt die gemeinnützige Arbeit des Kompetenzzentrums Digitale Wasserwirtschaft und folgt dem Auftrag, einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Wasserinfrastruktur und für die Bevölkerung zu leisten.

Über das Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft gemeinnützige GmbH

Im Jahr 2020 wurde das Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft gemeinnützige GmbH (KDW) vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und großen Unternehmen der Wasserwirtschaft gegründet, um digitale Themen und Projekte zu fördern und digitale Services für und in der Wasserwirtschaft zu entwickeln.

Seit 2023 sorgt das KDW mit seinem branchenspezifischen Netzwerk und Informationsangebot auch im öffentlichen Auftrag für die Weiterentwicklung von Cybersecurity Services innerhalb der Wasserwirtschaft. Mit der Aufnahme des Livebetriebs des Security Operation Center (SOC) Lagezentrum CyberSec@Wasser im April 2024 bietet das KDW der Wasserwirtschaft einen Service zum Schutz vor den zunehmenden Cyberangriffen.

Das Angebot des Lagezentrum CyberSec@Wasser richtet sich ausschließlich an Unternehmen der Wasserwirtschaft in NRW und bundesweit. Ein Service für die digitale Cybersicherheit von Unternehmen, die für das höchste und selbstverständlichste Gut der Daseinsvorsorge verantwortlich sind: Wasser.